Reviews sind im Allgemeinen eine sehr subjektive Sache. Aus diesem Grund möchte ich ein objektiveres Format etablieren und führen die 50 Punkte-Wertung ein. Diese Wertung besteht aus 10 Kategorien, in denen jeweils 0-5 Punkte vergeben werden. Dabei soll die Vergabe aber möglichst sachlich bleiben und immer mit dem Hintergedanken darüber, die Qualität des Produktes zu messen und zu bewerten. Es soll also nicht im Vergleich bewertet werden.

Viel wichtiger ist, ob das Produkt “Spiel” so funktioniert, wie es angepriesen und verkauft wird. Im Folgenden findest Du die einzelnen Kriterien und deren Hintergründe erklärt.

1. Thema

In dieser Kategorie wird bewertet wie stark das Thema im Spiel auch vorhanden ist, bzw. wie stark es sich im Spiel wiederfinden lässt. Das bedeutet, dass hier nicht bewertet wird, ob uns das Thema gefällt oder nicht. Sondern ob das Spiel hält, was es verspricht.

2. Material

Wie hochwertig ist das Material? Gibt es Schwächen? Wie ist die Ausstattung und die Verarbeitung dieser? Passt das Material zum Thema und zum Artwork?

3. Optik

Hier wird die allgemeine optische Präsentation bewertet. Wie gut ist das Artwork und das Grafikdesign? Artwork bezieht sich auf die Schaugrafiken an sich, an Zeichnungen, Bilder, etc. Grafikdesign hingegen bezeichnet alles grafische, das keine Schaugrafik ist. Z.B. Ikonographie, Aufbau und Struktur der Karten, Spielplanteile, Spielhilfen, Übersichtlichkeit, etc.

4. Setup

Wie schnell lässt sich das Spiel aufbauen? Wie gut organisiert kommt es von der Schachtel auf den Tisch? Hilft das Spiel in irgendeiner Form den Aufbau zu beschleunigen oder zu strukturieren?

5. Spieleranzahl

Hier heißt es nicht “je mehr, desto besser”! Ausschlaggebend ist, wie gut das Spiel in jeder angegebenen Spieleranzahl funktioniert. Als Beispiel könnte hier ein reines 2-4 Spieler-Spiel die volle Punktzahl erreichen, wobei ein 1-6 Spieler-Spiel in nicht allen Spielerkombinationen gleich gut funktioniert und daher weniger Spiele bekommt. Es geht also nicht um den Vergleich der Spiele untereinander, sondern darum ob das Produktversprechen eingehalten wurde.

6. Zugänglichkeit

Auch komplexe Spiele können eine gute Zugänglichkeit haben. Das kann vom Material abhängen, von der Aufbereitung der Regeln oder einer progressiven Lernkurze.

7. Spieltiefe

Spiele, die man nach 1-2 Partien schon voll erschlossen hat, sind meist wenig herausfordernd bzw. interessant im Langzeittest. Ebenso wird bewertet, wie unterschiedlich man die Partien spielen kann. Gibt es mehrere Strategien zum Sieg oder macht man nach ein paar Partien immer dasselbe?

8. Spieldauer

Ähnlich wie bei der Spieleranzahl gilt nicht “je mehr desto besser”, sondern ob die angegebene Zeit auch realistisch ist oder ob sie ausartet. Sowohl kurze als auch lange Spiele können hier hohe Punktzahlen erreichen, wenn sie dem Spielgeschehen entspricht. Das Spiel soll sich nicht zu lang anfühlen, aber auch nicht zu schnell vorbei sein. Dabei können je nach Spiel ganz unterschiedliche Werte “richtig” sein.

9. Downtime

Downtime bedeutet, dass man über längere Phasen nicht aktiv am Spiel beteiligt ist. Sei es weil andere Spieler zeitaufwändige Kämpfe abhandeln, man zwischen seinen Zügen nichts zu tun hat oder das Spiel im allgemeinen sehr solitär verläuft. Je länger man untätig – wartend – am Tisch sitzt, desto schlechter fällt die Wertung aus.

10. Preis

Der Preis ist eine eher zusammenfassende Kategorie, denn auch hier gilt nicht “je mehr/weniger, desto besser”. Viel mehr ist auch hier wieder gefragt, wie sehr das Gesamtpaket auch dem Preis entspricht. Schlechtes Material, geringe Ausstattung und ein hoher Preis lassen sich nicht immer vereinbaren.

Fazit

Im Fazit dann ziehe ich das Ergebnis der einzelnen Kategorien zu ihrer Summe zusammen und vergebe eine finale Einschätzung gemäß dieser Tabelle:

  • 50-46 Punkte: Ausgezeichnet
  • 45-40 Punkte: Sehr empfehlenswert
  • 39-35 Punkte: Empfehlenswert
  • 34-25 Punkte: Durchschnittlich
  • 24-15 Punkte: Sehr speziell
  • 14-0 Punkte: Nicht zu empfehlen