Uprising: Curse of the Last Emperor ist ein episches, kooperatives Brettspiel, das durch seine packende Geschichte und strategische Tiefe überzeugt. Die Spieler kämpfen als Rebellenfraktionen gegen zwei mächtige, AI-gesteuerte Gegner – das Imperium und die Chaos-Horden. Mit seiner einzigartigen Mischung aus Strategie, Zufall und Ressourcenmanagement bietet das Spiel eine intensive Herausforderung, die durch die Erweiterungen “Arch-Nemesis” und “Titans of the First Age” noch weiter vertieft wird. Wer komplexe, strategische Spiele liebt, soll hier voll auf seine Kosten kommen. Ob das auch bei uns zutrifft, klären wir im Test.

Worum geht es in Upsiring?

Uprising: Curse of the Last Emperor spielt in einer düsteren Welt, in der das mächtige Imperium und die Chaos-Horden die Menschheit unterdrücken. Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Rebellenführern, die versuchen, durch strategische Kriegsführung und geschicktes Ressourcenmanagement ihre Fraktionen gemeinsam zum Sieg zu führen. Ziel des Spiels ist es, sich gegen die beiden mächtigen Gegner zu behaupten und dabei jeden Spieler besser abschneiden zu lassen als die AI-Konkurrenten.

Das Besondere an Uprising ist die Mischung aus Kooperation und eigenem Erfolg. Die Spieler müssen zusammenarbeiten, um die beiden AI-gesteuerten Feinde zu besiegen, am Ende muss jeder Spieler einzeln mehr Siegpunkte besitzen als beide AI-Fraktionen.. Dies verleiht dem Spiel eine interessante Dynamik. Jeder Spieler muss seine Armeen und Helden weise einsetzen, um Gebiete zu erobern, Quests zu bestehen und gleichzeitig den gemeinsamen Feinden Einhalt zu gebieten. Zufallselemente wie die Würfelkämpfe und Ereigniskarten sorgen dabei für Abwechslung und unvorhersehbare Wendungen. Das Spielgefühl ist geprägt von ständiger Spannung, da man sowohl die Gegner als auch die Mitspieler im Auge behalten muss.

Die Welt von Uprising ist außerdem detailliert und atmosphärisch gestaltet, mit einer Vielzahl von Helden, Kreaturen und mystischen Orten, die alle zur Tiefe und Immersion beitragen. Auch die Geschichte hinter dem Spiel zieht die Spieler in ihren Bann und verleiht jedem Zug zusätzliche Bedeutung. Dank eines modularen Spielfelds ist jede Partie einzigartig und erfordert unterschiedliche Herangehensweisen, was den Wiederspielwert enorm steigert.

Die zwei AI-Fraktionen

Eine der herausragenden Besonderheiten von Uprising: Curse of the Last Emperor ist die gleichzeitige Präsenz von zwei AI-gesteuerten Fraktionen: dem mächtigen Imperium und den chaotischen Horden. Beide agieren unabhängig voneinander, verfolgen unterschiedliche Ziele und können sich sogar gegenseitig bekämpfen. Dadurch entsteht eine ständige Bedrohung, die von zwei Seiten kommt und das Spielgeschehen unvorhersehbar macht. Diese Dualität der Gegner sorgt dafür, dass die Spieler nicht nur gegen die AI, sondern auch gegen die Uhr kämpfen. Die AI-Fraktionen agieren rücksichtslos und verlangen den Spielern strategisches Geschick und gute Planung ab, um nicht unterzugehen.

Hervorragendes Material

Ein weiterer großer Pluspunkt von Uprising: Curse of the Last Emperor ist die erstklassige Qualität des Spielmaterials. Die Spielbrett-Teile sind aus dickem, stabilem Karton gefertigt und sorgen für eine robuste Spielfläche. Besonders hervorzuheben sind die detailreichen Standees statt Miniaturen, die jede Fraktion, Armee und Einheit visuell beeindruckend darstellen – ein Vorteil gegenüber dem Einsatz von Miniaturen ist hier, dass die bedruckten Acryl-Standees bereits sowohl in Spielerfarbe markiert, als auch bunt illustriert sind – don’t play in grey! Auch die farbenfrohen Würfel und Marker sind funktional und optisch ansprechend gestaltet. Die Spielkarten bestehen aus hochwertigem Material und sind angenehm in der Handhabung, während die Illustrationen und das Artwork insgesamt eine packende Atmosphäre schaffen. Alles in allem unterstreicht das hochwertige Material den Premium-Charakter des Spiels und trägt erheblich zum immersiven Spielerlebnis bei.

Die 1. Erweiterung: Arch-Nemesis

Die erste Erweiterung, Arch-Nemesis, bringt eine weitere spannende Herausforderung ins Spiel. Sie fügt mächtige, einzigartige Feinde hinzu, die die Spieler auf Trab halten. Jeder dieser „Erzfeinde“ hat besondere Fähigkeiten und agiert unberechenbar, wodurch die taktische Tiefe des Spiels noch weiter erhöht wird. Zusätzlich bringt die Erweiterung neue Helden und Quests, die das Basisspiel ergänzen und für noch mehr Abwechslung sorgen. Arch-Nemesis ist eine ideale Erweiterung für Spieler, die den Schwierigkeitsgrad und die strategische Komplexität von Uprising noch weiter steigern möchten.

Die 2. Erweiterung: Titans of the First Age

Mit der zweiten Erweiterung, Titans of the First Age, kommen riesige, uralte Kreaturen ins Spiel, die als Fraktionen mit sehr wenigen Einheiten gespielt werden können. Diese Titanen haben nicht nur immense Kampfkraft, sie heben sich durch ihre Spielweise auch stark von den anderen Fraktionen ab. Die Spieler können darüber hinaus Söldner anheuern, die zeitweise für sie in die Schlacht ziehen. Die Erweiterung bietet zudem neue Spielmechaniken und eine Vielzahl von zusätzlichen Spielinhalten, die das Grundspiel bereichern und die taktischen Möglichkeiten erweitern. Titans of the First Age sorgt dafür, dass jede Partie von Uprising noch dynamischer und unvorhersehbarer wird.

Sehr hoher Anspruch, variable Spieldauer

Uprising: Curse of the Last Emperor ist kein Spiel für Zwischendurch. Es fordert seine Spieler sowohl durch seine komplexen Regeln als auch durch die Dauer einer Partie heraus. Eine vollständige Partie aus 4 Akten kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen, und das Verständnis der Spielmechaniken erfordert Einarbeitung. Der Schwierigkeitsgrad ist zwar modular, aber stets hoch, da die Spieler ständig unter Druck stehen, gegen zwei mächtige AI-Fraktionen zu bestehen. Wer jedoch Geduld und strategisches Geschick mitbringt und dennoch einem häufigen Würfelwurf nicht abgeneigt ist, wird mit einem einzigartigen Spielerlebnis belohnt. Für erfahrene Brettspieler ist Uprising ein echter Genuss, der lange Abende füllt.

Fazit zu Uprising

Uprising: Curse of the Last Emperor ist ein episches, kooperatives Strategiespiel, das mit seiner Komplexität und Tiefe überzeugt. Es erfordert Geduld und taktisches Geschick, bietet aber im Gegenzug ein intensives und spannendes Spielerlebnis. Die Erweiterungen machen das Spiel noch abwechslungsreicher und fordernder – ideal für erfahrene Strategen.


Top-Test

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1. Thema

World-Building haben die Jungs von Nemesis Games drauf! Als alte Rollenspiel-Veteranen liegt ihnen eine gute Hintergrundgeschichte sehr am Herzen. Ich wünschte, dass jeder Verlag so viel Liebe ins Detail in seine Spiele stecken würde!

2. Material

Auch ohne das Upgrade-Set ist das Material von Uprising bereits beeindruckend! Bedruckte Standees (mir mittlerweile lieber als graue Miniaturen!), tolle Karten, Custom Dice, wertige Tokens und tatsächlich ein recht funktionales Insert. Der Verlag Nemesis Games hat hier sehr viel Herzblut hineingesteckt und das spürt man an jedem Detail.

3. Optik

Natürlich muss man dem Stil des japanisch angehauchten, düsteren Stils etwas abgewinnen können, aber darum geht es in dieser Bewertung auch nicht. Es geht darum, wie stilsicher, qualitativ und vor allem konsistent das Design aufgebaut ist. Und auch da – ähnlich wie im Worldbuilding – bleiben keine Wünsche offen.

4. Setup

Ein großes Spiel mit viel Material erfordert viel Aufwand im Setup. Das ist natürlich so. Darüber hinaus jedoch erfordern gleich zwei AI-Fraktionen, die unterschiedlich agieren, auch ihr eigenes Material. Dazu kommt, dass das Spiel in verschiedenen Schwierigkeitsgraden gespielt werden kann, was zusätzliches Aussortieren von einzelnen Karten aus diversen Stapeln bedeutet. Das Insert bzw. die Inserts helfen dabei auf ihr Möglichstes, dennoch bleibt der Aufbau eine echte Aufgabe, die oft bewältigt werden muss, bis man sie ohne die Hilfe der Anleitung bewältigen kann. Zumal die Änderungen der leichteren Schwierigkeitsgrade wie oben beschrieben auch weitere Vorbereitung bedürfen als das finale spielen auf den beiden höchsten Schwierigkeitsgraden. Dazu kommt auch, dass die Erweiterungen so gut sind, dass ich sie schon als essenziell ansehe. Das resultiert aber wieder in 2 weiteren Boxen + hervorragendem Deluxe-Upgrade (2 Boxen) und den ebenfalls hervorragenden Spieler-Tableaus (1 Box). All das aufzubauen kostet Zeit und Platz. Nemesis Games arbeitet wohl gerade an einer Lagerlösung mit einer All in-Box, die hier Abhilfe schaffen könnte. Aber je höher die Varianz, desto komplexer der Aufbau. Man kann nicht alles haben.

5. Spieleranzahl

Das Spiel kann mit 2-4 Fraktionen gespielt werden, die von 1-4 Spielern gespielt werden können. Einen “echten” Solo-Modus gibt es also nicht, hier wird ein Zweispieler-Spiel simuliert. Dennoch skaliert das Spiel hervorragend mit den unterschiedlichen Spielerzahlen. Einzig die Spieldauer steigt durch den kooperativen Anteil und die durch mehr Spieler steigenden Möglichkeiten vor allem Anfangs enorm. Eine Kennenlern-Partie würde ich nur mit zwei Spielern empfehlen, wenn die geübt sind auch gern 3 oder 4.

6. Zugänglichkeit

Zwar gibt Nemesis Games so gut wie alles, um einen leichten Einstieg in das Spiel zu bieten: Die Spielhilfen sind hervorragend, der Rundenablauf auf dem Spielbrett vollständig und nachvollziehbar, die Ablaufpläne der Kämpfe und Gegner-Aktivierung sehr hilfreich. Aber man sieht hier schon, dass das Spiel von Haus aus vieler Hilfsmittel bedarf, um rund zu laufen und fehlerfrei gespielt zu werden. Das ist gerade am Anfang anstrengend. Und auch die zwei AI-Fraktionen, die unterschiedlich agieren, helfen nicht gerade dabei einen flüssigen Spielverlauf zu ermöglichen. Das muss gelernt werden. Dazu kommen über 100 Seiten Anleitung, auch wenn diese sehr ausführlich, gut bebildert, hervorragend gelayoutet und mit viel Fluff daher kommt. Die Einarbeitung dauert und erfordert Engagement.

7. Spieltiefe

Extrem! Taktiken der verschiedenen Völker, Items, Einheiten, Asymmetrie, 2 AI-Fraktionen und eine interessante und einnehmende Welt. Uprising holt mich hier voll ab! Das Spielgefühl der Fraktionen ist unterschiedlich und steigert sich besonders mit den Fraktionen der beiden Erweiterungen. Dazu 4 Schwierigkeitsgrade und die Möglichkeit gegen unterschiedliche Bosse im Endgame anzutreten runden das Paket ab.

8. Spieldauer

Zwar lässt sich die Anfänger-Partie von 4 auf 3 Akte beschränken, dennoch steigt mit der Spieldauer auch die Komplexität der Aufgaben. Ich bin der Meinung, dass ein Spiel mit einer epischen Geschichte auch eine epische Spieldauer benötigt, um langfristige Planung und Wirken von Veränderungen spürbar zu machen. Dennoch schlaucht der hohe Verwaltungsaufwand der 2 AI-Fraktionen irgendwann sehr. Ich kann auch nach der 10. Partie die Aktivierung der AI-Fraktionen nicht fehlerfrei ohne Spielhilfe in jedem Fall abhandeln und muss das nachlesen. Auch der Kampf ist zwar relativ schnell gewürfelt, jedoch folgt er einem aufwändigen Ablaufplan. All das ist zwar gut gemacht und logisch, laugt aber bei der langen Spieldauer irgendwann aus. Nach einer Partie spürt man die Erschöpfung seiner Truppen am eigenen Leib.

9. Downtime

Die Downtime steigt mit zunehmender Spieleranzahl schon an. Die Helden sind zwar sehr mobil auf dem Spielplan, können aber allein nicht kämpfen. Und die Armeen sind dagegen sehr träge und werden dazu noch vom Terrain beeinflusst. Das alles erfordert sowohl Planung als auch Absprachen.. Denn eines ist sicher: Mit den 2 AI-Fraktionen geht man nicht leichtfertig um. Je höher also die Spieleranzahl, desto stärker kann die Downtime negativ ins Gewicht fallen. Aus diesem Grund sollten die Spieler in einer Partie zu 4. auch wissen, was sie tun.

10. Preis

So hervorragend das Spiel auch ist, es hat seinen Preis. Und der ist nicht ohne! 340 $ (mit Rabatt 299 $) + Versand und Steuern rief Nemesis Games über Gamefound für das Deluxe-Bundle (All-In) ab. Das ist kein Pappenstiel. Allerdings muss man zugutehalten, dass man hier wohl mit das beste bekommt, was die Brettspielwelt an Material zu bieten hat. Wer also diesen Betrag investiert und weiß, was für eine Art Spiel er bekommt, wird garantiert nicht enttäuscht werden.

Ergebnis

Mit 37/50 Punkten ergattert Uprising einen sehr respektablen Punktestand und damit die Note “Empfehlenswert”!